Jugendkongress des Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg e.V.

Jugendkongress des Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg

im Rahmen des Festivalkongresses „upgrade“ in Donaueschingen.

Fotos: Holger Jung

Weit weg von Partituren Musik eigenhändig erfinden? Euch selbst ausprobieren mit Eurem Instrument? Ungezwungen Spaß miteinander haben und gleichzeitig Neues kennenlernen? Das alles konnte beim Jugendkongress des Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg im Rahmen von „upgrade“ 2015 erlebt werden.

Für den Jugendkongress im Rahmen des Festivalkongresses „upgrade“ 2015 brauchte es keine instrumentalen oder musikalischen Vorkenntnisse, sondern lediglich Experimentierfreude: Fernab vom üblichen Verhältnis „Sie Lehrer – ich Schüler“ funktionierten die Workshops nicht wie verstaubter Frontalunterricht, sondern „auf Augenhöhe”. Mittendrin also, statt nur dabei! So gestalteten die Komponisten Erwin Stache und Christoph Ogiermann ihre Arbeitsgruppen etwa jeweils zusammen mit SchülerInnen und leiteten sie auch gemeinsam. Die Teilnehmerin des LJE Baden-Württemberg Ramona Römer erkundete mit den TeilnehmerInnen die Welt der Luftballonmusik. Und Bernhard Zörner mit Schülern der AG Trostberg bereiteten ebenfalls einen Workshop „NEUE MUSIK zum Anfassen“ vor. Überall durfte ungeniert ausprobiert werden!

Im Anschluss an die Workshops gab es auf dem „upgrade“-Marktplatz 5 Hörstationen, die von Jugendlichen vorbereitet wurden, damit die Erwachsenen auch erfahren, was die Jugend musikalisch bewegt!

 

Die Workshop-Inhalte

Workshop mit Erwin Stache

Beginn: im Kubus des Bartók Saals, dann im Bartók Saal

Muss Musik denn immer bierernst sein? Bestimmt nicht. Deshalb werden in diesem Workshop auf spielerisch Art und Weise musikalisch-szenische Ausdrucksmöglichkeiten gefunden. Wir versuchen, auf ungewöhnliche Art Klänge zu erzeugen, Geräusche zu sortieren, musikalische Abläufe zu erarbeiten, Kompositionen zu realisieren. Dabei schauen wir auch nach Verbindungen zu anderen künstlerischen Bereichen wie Theater, Objektkunst oder Film. Fragen werden gestellt wie: Kann Straßenlärm Musik sein? Wie inszeniert man Klänge und musikalische Abläufe? Wie schafft man spannende Situationen oder unerwartete Ereignisse?

Aus diesem Grund untersuchen wir im Workshop Verbindungen zwischen Klang, Ort, Geste, Situation und Objekt. So wird beispielsweise ein kurzes Musikstück in verschiedenen Situationen mehrfach aufgeführt. Einmal laufen die Akteure beim Musizieren, dann stehen sie vollkommen still und nur die Töne wirken für sich, dann wieder bilden sich Gruppen und der Standort wird gewechselt, so dass die Töne auseinander gezogen oder auf engstem Raum erklingen können.

Bis zum Ende des Workshops entsteht ein von uns allen gestaltetes Stück, das danach beim Marktplatz von upgrade präsentiert wird und das von fantasievollen Einfällen und außergewöhnlichen Instrumenten lebt. Über kurios anmutende Konstruktionen und groteske Spielsituationen kann man dann durchaus mal schmunzeln, denn auch der Humor soll und wird nicht zu kurz kommen und ein wichtiger Bestandteil des Workshops sein.

 

WIEDERHOLUNG/ERSCHÖPFUNG/SELBSTORCHESTER.

Workshop mit Christoph Ogiermann und Kim Ehler

in der Musikschule Donaueschingen.

Eigene Klänge auf eurem Instrument entwickeln? Ausprobieren, was ihr mit Körper, Stimme und Instrument alles erschaffen könnt? Der Workshop richtet sich an InstrumentalistInnen mit dem Wunsch nach Entwicklung EIGENER Klangwelten auf dem eigenen Instrument und dabei gleichzeitig aber auch mit Körper und Stimme zu agieren. Wenn ihr euch in diesem Workshop ausprobieren wollt, dann bringt bitte eure eigenen Instrument(e) mit. Ansonsten braucht ihr keine besonderen Voraussetzungen. Die drei oben genannten Stichwörter WIEDERHOLUNG/ERSCHÖPFUNG/SELBSTORCHESTER stellen Methoden dar, die wir austesten wollen… Mehr wird nicht verraten!

 

Shopping 2.1-Workshop mit Ramona Römer

in der Realschule Donaueschingen.

Shopping 2.1 – ein Workshop zum Mitmachen, der gar nichts mit einer Shopping-Tour durch Donaueschingen zu tun hat! Es ist eine Komposition von Michael Maierhof, besetzt nur mit Luftballons. Das Landesjugendensemble Neue Musik Baden-Württemberg hat sich damit beschäftigt und bringt es am ersten Kongressabend in Donaueschingen zur Aufführung. Aber wie sieht Michael Maierhofs Notation dafür aus? Was muss man mit Luftballons tun, um daraus abwechslungsreich klingende Instrumente zu machen? Wie ist das LJE Baden-Württemberg an die Erarbeitung dieses Stücks herangegangen? Wie entstehen die spezifischen Klänge? Und was ist beim Zusammenspiel zu beachten? Diese und weitere Fragen von euch wird Ramona Römer, Harfenistin des Ensembles, in lockerer Runde beantworten und Erläuterungen dazu geben. Doch auch das aktive Mitmachen ist Teil des Workshops, so dass jeder Teilnehmer sich als Luftballonist ausprobieren kann. Zunächst müssen die Instrumente hergestellt werden, doch dann können Klänge erprobt und kleine Partiturausschnitte erarbeitet werden. Auf diese Weise erhaltet ihr einen ganz praktischen Einblick in eine völlig neue Welt zeitgenössischer Musik.

 

„NEUE MUSIK zum Anfassen“ mit Bernhard Zörner und AG Trostberg

in der Realschule Donaueschingen. (Dauer: ca. 1,5 Stunden)

Alltägliches wie Stühle oder Papier – wie kann daraus Musik werden? Diese Frage hatte schon Dieter Schnebel interessiert – und so konzipierte er daraus seine Schulmusik. Diesem Gedanken folgend werden Alltagsgegenstände, Aluröhren oder auch große Granitkugeln zu Klangträgern, mit denen wir im Workshop „NEUE MUSIK zum Anfassen – musique concrète“ musikalische Abläufe formen und neue Ideen umsetzen wollen.

Wann?
16. Mai 2015, 13:30 – 16:00 Uhr

Wo?
Donauhallen, Donaueschingen

 

 

Nähere Informationen zum Festivalkongress upgrade unter www.upgrade-donaueschingen.de

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